Dominik Graf im Gespräch mit Markus May und Friedrich Vollhardt
Buchvorstellung: Markus May / Friedrich Vollhardt (Hrsg.): Dominik Grafs „Die geliebten Schwestern“ zwischen Biopic und Filmessay. Mit Abdruck des Originaldrehbuchs
12.11.2024
Ludwig-Maximilians-Universität München
Institut für Deutsche Philologie
Fachbibliothek Philologicum
Seminarraum (Erdgeschoss)
Ludwigstraße 25
Dienstag 12. November
18 Uhr c.t.
Anlässlich des Erscheinens des Bandes Dominik Grafs „Die geliebten Schwestern“ zwischen Biopic und Filmessay sprechen die Herausgeber Markus May und Friedrich Vollhardt mit dem Regisseur und Drehbuchautor Dominik Graf über seinen Film.
Die geliebten Schwestern ist Grafs anspruchsvolle filmische Annäherung an das komplexe Beziehungsgeflecht Friedrich Schillers mit den beiden Lengefeld-Schwestern Caroline und Charlotte, von denen die eine, Charlotte, schließlich seine Ehefrau wird. Zugleich entwickelt der Film eine reflektierte Perspektive auf die ideen- und mentalitätsgeschichtlichen Kontexte der Epoche um 1800, der „Sattelzeit“ (Reinhart Koselleck) im Übergang von der Frühen Neuzeit zur Moderne, und spürt den sich wandelnden Sensibilitäten und den utopischen Entwürfen nach, ihren Bedingungen und Möglichkeiten, aber auch ihren realen Begrenzungen, seien sie gesellschaftlicher, seien sie individuell-psychologischer Art. Dabei wird auch das Verhältnis der Geschlechter zueinander vor dem historischen Hintergrund sozialer, philosophischer und ästhetischer Aufbruchsentwicklungen, aber durchaus mit diskretem Blick auf ihren Beitrag zu gegenwärtigen Genderdiskursen analysiert.
Grafs Film war der offizielle deutsche Beitrag für die Oscars 2015.