Institut für Deutsche Philologie
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Fabiola Valeri

Fabiola Valeri, M.A.

Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Graduate School Language & Literature: Class of Literature

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Ludwig-Maximilians-Universität München
Department I - Germanistik, Komparatistik, Nordistik, Deutsch als Fremdsprache
Deutsche Philologie
Schellingstr. 3 RG
D-80799 München


Sprechstunde:
nach Vereinbarung

Weitere Informationen

Zur Person

  • Seit Dezember 2019: Promotionsstipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes
  • Seit November 2019: Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Graduate School Language & Literature Munich: Class of Literature
  • Seit Oktober 2019: Promotion an der Graduate School Language & Literature der LMU München (Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Erstbetreuung: Prof. Dr. Susanne Lüdemann)
  • April 2019–Oktober 2019: Freiberufliche Wissenschaftslektorin für die Fachverlage Herder, Nomos und Rombach
  • Oktober 2018–März 2019: Wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Prof. Dr. Judith Frömmer, Lehrstuhl für Romanische Literaturwissenschaft (Französisch und Italienisch) an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
  • 2015–2018: Geprüfte Wissenschaftliche Hilfskraft im SFB 1015: Muße. Konzepte, Räume, Figuren (germanistisch-romanistisches Teilprojekt: „Stillgestellte Zeit und Rückzugsräume des Erzählens. Muße und Autorschaft am Beispiel des autobiographischen Erzählmodells“, Leitung: Prof. Dr. Thomas Klinkert und Prof. Dr. Dieter Martin) und am Lehrstuhl von Prof. Dr. Judith Frömmer, Romanisches Seminar der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, sowie bei Prof. Dr. Weertje Willms, Neuere Deutsche und Vergleichende Literaturwissenschaft, und bei PD Dr. Niklas Bender, Lehrstuhl-Vakanz-Vertretung, Romanisches Seminar der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
  • 2016–2018: Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes
  • Oktober 2015–Januar 2019: Studium der Komparatistik (M. A. European Literatures and Cultures) an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Irmgard-Ulderup-Preis für herausragende Abschlussarbeiten am Romanischen Seminar der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
  • Oktober 2012–September 2015: Studium der Fächer FrankoMedia und Germanistik (B. A.) an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und an der Université Sorbonne IV in Paris

Forschung


Promotionsvorhaben:


König Saul im Spannungsfeld von Religion und Politik – Die Rezeption einer biblischen Erzählung im europäischen Drama des 19. und 20. Jahrhunderts (Arbeitstitel)


Zu Recht von Gott verstoßener Todsünder, tragisches Opfer eines korrupten Priestertums oder heroischer Wegbereiter einer säkularen Moderne – die Lesarten der biblischen Geschichte zu Saul, dem ersten weltlichen König Israels, zeigen sich über die Jahrhunderte ambivalent und facettenreich. Sie haben auch aufgrund der tragischen Handlungsstruktur der Erzählung wiederholt Eingang in das europäische Drama gefunden. Als narrativer Kernkonflikt ist das Spannungsverhältnis von religiöser und weltlicher Macht zu identifizieren, da König Saul wegen autonomer Entscheidungen vom Propheten verstoßen wird. Diese Grundkonstellation lässt den Stoff interessant werden für diachron immer wieder neu aufgelegte Debatten um das Verhältnis von Staat und Kirche, Politik und Religion, wie sie mit besonderer Intensität gerade zu Beginn einer säkularen Moderne im 19. und 20. Jahrhundert geführt werden.

Am Beispiel der dramatischen Adaptationen des Saul-Mythos im 19. und 20. Jahrhundert soll dieses für die Moderne substanzielle Spannungsverhältnis von Politik und Religion anhand von Modellanalysen einerseits historisch im Lichte zeitgenössischer philosophischer sowie soziokultureller Diskurse untersucht werden. Im Zuge dessen interessiert insbesondere, wie diese Diskurse literarisch inszeniert und an den biblischen Text diskursiv rückgebunden werden. Zu fragen ist andererseits in einer systematischen Perspektive, wie hierdurch Differenzierungen eines manchmal vielleicht zu eindimensionalen Moderneverständnisses vorgenommen werden können und was anhand der Saul-Dramen-Tradition über Ort und Funktionalisierung religiöser Stoffe in der Literatur der Moderne ausgesagt werden kann. Die Wiedererschließung des literaturwissenschaftlich noch brach liegenden Saul-Mythos erfolgt somit erstmals jenseits von rein stoffgeschichtlichen Erwägungen in einer komparatistisch und interdisziplinär ausgreifenderen Perspektive und kann sich dabei im Feld des ebenso wissenschaftlich neu erwachten Interesses am Religiösen situieren.