Institut für Deutsche Philologie
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Ausführliche Informationen zum Fachteil Didaktik

Voraussetzungen für das Studium

Entscheiden Sie sich für ein fachdidaktisches Studium im Fach Deutsch, so sollten Sie bereit sein, sich mit Fragen der fachbezogenen Unterrichtsgestaltung, der lerntheoretischen Entwicklung von SchülerInnen sowie der empirischen und theoretischen Erforschung von Lehr- und Lernprozessen auseinanderzusetzen. In der ersten - universitären - Phase der LehrerInnenausbildung werden wichtige Grundlagen für das Arbeiten mit Kindern und Jugendlichen gelegt. Wenn Sie unsicher sind, ob Sie diesen Weg beschreiten möchten, empfehlen wir Ihnen die Webseite des Münchner Zentrums für Lehrerbildung (MZL). Dort können Sie Selbsterkundungen zum Lehrerberuf machen (http://www.self.mzl.lmu.de/anleitungen/).
Es ist eine gute Voraussetzung für ein deutschdidaktisches Studium, wenn Sie gerne lesen und Interesse daran haben, (vor allem Kindern und Jugendlichen) die Lust am Lesen – in verschiedenen Medien – weiterzugeben und Fähigkeiten im Umgang mit Texten und Medien zu vermitteln. Auch eine Affinität zur Reflexion über Sprache und ein sensibler Umgang mit Sprache ist eine wichtige Grundlage für ein Lehramtsstudium im Fach Deutsch. Gut ist es, wenn Sie Freude daran haben, sich gemeinsam mit anderen Menschen (v.a. Kindern und Jugendlichen) Gedanken über Sprache und Texte zu machen.

Ziele/Ablauf des Studiums

Lehramtsstudierende an der LMU München können in der Fachdidaktik Deutsch ein vielfältiges Angebot wahrnehmen; die Fachdidaktik Deutsch findet sich im Studium des Lehramtes Grundschule, Mittelschule, Realschule, Gymnasium, Berufliche Schulen und Förderschulen sowie des Studiengangs PIR (Prävention, Inklusion, Rehabilitation).
Ein wichtiges Ziel der ersten Phase der Lehrerbildung ist es, den Perspektivwechsel vom Schülerdasein zum Lehrerberuf in Theorie und Praxis zu erkunden und zu reflektieren. Als Studierende werden sie mit unterschiedlichen Ausprägungen des fachdidaktischen Diskurses und dem breiten Spektrum moderner fachdidaktischer Konzeptionen ebenso vertraut wie mit wissenschaftlicher Kommunikation und Methodik.
Auf dieser Basis lernen Sie Unterricht zu konzipieren und zu evaluieren; Sie werden zudem ersten Ansätzen einer Diagnostik von SchülerInnenleistungen begegnen. Sie lernen aktuelle Kinder- und Jugendmedien kennen, die es für schulische Lehr- und Lernprozesse zu erschließen gilt. In methodischer Hinsicht werden Ihnen auch Möglichkeiten der Erforschung von Unterricht an die Hand gegeben, um den Anforderungen an Unterricht in einer heterogenen Gesellschaft gerecht zu werden.
Am Ende des Studiums sollen Sie in den verschiedenen deutschdidaktischen Modulen – je nach Studiengang in unterschiedlichem Umfang – und durch eigene Studien und Praxiserfahrungen ein Grundgerüst an fachspezifischen Methoden zur Planung, Gestaltung, Auswertung und Reflexion von Unterricht sowie eine fundierte eigene Perspektive auf die Relevanz von Unterrichtsinhalten im Fach Deutsch erworben haben.
Gemeinsam ist allen Studiengängen, dass Studierende an der LMU München ein Basismodul absolvieren. Dieses Modul führt Sie in die theoretischen Grundlagen des Faches ein, die im Verlauf des Studiums in vielfältiger Weise praktisch erprobt und reflektiert werden. Je nach Studienschwerpunkt belegen Sie weitere Module, wobei Sie anhand spezifischer Themenzuschnitte exemplarisch Kompetenzen für den Unterricht im Fach Deutsch erwerben.

Allgemeines zum Fach

Die Fachdidaktik Deutsch ist eine noch junge universitäre Disziplin. Sie versteht sich als Wissenschaft vom Lehren und Lernen im Bereich der deutschen Sprache und Literatur, die eine vielfältige mediale Ausprägung finden kann. Die Fachdidaktik ist mit zahlreichen Bezugsdisziplinen verwoben: Einerseits ist an die Teilfächer der Germanistik zu denken; andererseits an die Allgemeine Didaktik und Erziehungswissenschaften, wie Pädagogik, Psychologie, aber auch Soziologie usw. Zunehmend werden in jüngerer Zeit die Disziplinen der Medien- und Kulturwissenschaft als Bezugsgrößen genannt. Aufgrund dieser vielfältigen Möglichkeiten wird die Fachdidaktik Deutsch manchmal als „Wissenschaft zwischen den Stühlen“ bezeichnet. Mit dieser Entwicklung der Bezugsdisziplinen hat sich die Perspektive der Didaktik geweitet und fachdidaktische Konzepte haben über den Schulunterricht im engeren Sinne hinaus an Bedeutung gewonnen; Kompetenzen des didaktischen Studiums (z. B. die Vermittlung von Inhalten, Reflexion über Sprache, usw.) sind auch abseits des Schulsektors immer breiter anwendbar.
Das Fach gliedert sich in verschiedene Arbeitsbereiche, die eng mit dem schulischen Deutschunterricht verbunden sind, deren Relevanz aber über die Grenzen der Schule hinausreicht:

  1. Sprache und Sprachgebrauch untersuchen (Schwerpunkte bilden z. B. die Reflexion über sprachliche Phänomene und die Untersuchung ihrer Wirkung, z. B. im Hinblick auf mündliche und schriftliche Ausdruckskompetenz)
  2. Sprechen und Zuhören (Schwerpunkte bilden z. B. die Gesprächs- und Diskussionskultur, die Bedingungen und Einflussfaktoren von Kommunikation sowie die mündliche Ausdruckskompetenz)
  3. Schreiben (Schwerpunkte bilden z. B. der Produktionsprozess von Texten und die schriftliche Ausdruckskompetenz)
  4. Lesen - Umgang mit Texten und Medien (Schwerpunkte bilden z. B. Verstehensstrategien und Techniken zur Informationsentnahme aus verschiedenen Medien sowie die Auseinandersetzung mit fiktionalen Texten