Institut für Deutsche Philologie
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Ringvorlesung "Nibelungen in Bewegung. Die Verfilmung der Heldensage im gesellschaftlichen Wandel"

30.04.2024 – 16.07.2024

ringvorlesung_nibelungen

Plakatdesign (c) Annerose Wahl

 

Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums von Fritz Langs großem Nibelungen-Film von 1924 will die interdisziplinäre Ringvorlesung die gesellschaftliche Relevanz der filmischen Auseinandersetzungen mit dem mittelalterlichen Nibelungen-Stoff untersuchen.

Anhand von Gemeinsamkeiten und Unterschieden in den wichtigsten Nibelungen-Filmen bis heute sollen konstante und veränderbare Angebote an den Vorstellungshaushalt eines dem gesellschaftlichen Wandel unterworfenen Publikums herausgearbeitet werden. Insbesondere sollen Angebote der filmischen Inszenierungen an soziale Selbstentwürfe des Publikums, an dessen Vorstellungen von gesellschaftlichen Realitäten und ihren möglichen Alternativen, von sozialen Werten, Handlungsnormen und Gestaltungsspielräumen in den Blick genommen werden.

Auf diese Weise erkundet die Ringvorlesung, wie die mittelalterlichen Nibelungen in ihren Verfilmungen nicht nur kinematographisch, sondern auch semantisch und funktional in Bewegung geraten sind: vom deutschnationalen Mythos des 19. und frühen 20. Jahrhunderts zur Reflexionsfolie sozialen Wandels in die Gegenwart hinein.

Damit wird die Nibelungen-Filmgeschichte auch zu einem Fallbeispiel für die Frage, welche Leistungen Kunst allgemein für die liberalen Gesellschaften unserer Gegenwart erbringen kann – eine Frage, die in der aktuellen Krise dieser Gesellschaften ja wieder verstärkt aufgeworfen und auch an die Wissenschaften herangetragen wird.

Hinweis: Begleitend zur Ringvorlesung führt das Filmmuseum München (St.-Jakobs-Platz 1) am 26.5. beide Teile von Fritz Langs 'Die Nibelungen' vor. Beginn: 17 Uhr mit Zwischenpause, Klavierbegleitung: Richard Siedhoff, Eintritt: 9,- EUR.

Organisation: Dr. Christoph Petersen

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