Institut für Deutsche Philologie
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Mit Sprache handeln

MAKRO: Pragmatische Fähigkeiten im Lauf der Lebensspanne und ihre Störungen bei traumatischen, dementiellen und psychiatrischen Erkrankungen.

Analysen von inferentiellen, diskursiven und narrativen Fähigkeiten.
Forschungsprojekt

Leitung: Dr. Julia Büttner

Kurzfassung
Mit Sprache zu handeln, ist eine zentrale Fähigkeit des Menschen. Im Zentrum meines Habilitationsprojekts soll dieses Handlungspotential, die pragmatische Dimension der Sprache, in ihren unterschiedlichen Facetten modelliert werden
Gleichzeitig hat das Projekt hohe gesellschaftliche Relevanz, da die Forschungsergebnisse dazu beitragen können, Sprache im höheren Lebensalter und die Rehabilitation von Menschen mit Kommunikationsstörungen (u.a. bei Demenz und Schizophrenie) besser zu verstehen.


makro_350Ausgehend von der Entwicklung pragmatischer Fähigkeiten von der Adoleszenz bis ins höhere Lebensalter werden die Besonderheiten „altersspezifischer“ Sprache behandelt. Den Veränderungen kommunikativer Fähigkeiten im physiologischen Alterungsprozess werden pragmatische Störungen bei dementiellen, traumatischen und psychiatrischen Erkrankungen gegenüber gestellt. Vor allem die Bedeutung der Interaktion von Sprachsystem und Kognition für das Handlungspotential von Sprache soll eingehend untersucht werden. Im Fokus der Analysen steht die Bedeutung von inferentiellen Fähigkeiten im sprachpragmatischen Verarbeiten (u.a. Sprechakte, narrative Texte, Ironie). Dazu werden umfangreiche Datenbankrecherchen und empirische Studien mit etabliertem und neu entwickeltem Testmaterial bei unterschiedlichen Populationen durchgeführt werden.
Die so gewonnenen Daten werden im Spiegel der Pragmatiktheorie betrachtet und nach linguistischen Parametern analysiert. Durch die Studien im Forschungsprojekt soll der bislang wenig untersuchte Bereich der neuronalen Repräsentation von pragmatischem Verarbeiten (Neuropragmatik) aus linguistischer und kognitionswissenschaftlicher Perspektive beleuchtet werden.

Teilprojekt: Übersetzung des La Trobe Communication Questionnaire (Douglas et al. 2000) nach WHO-Standard ins Deutsche; Evaluation des LCQ bei Menschen mit Hirnschädigung und deren Angehörigen
Teilprojekt: Normierung und Publikation des MAKRO-Screenings (Büttner 2014, 2018)
Diagnostik der Makro-Struktur von Texten bei neurologischen Patienten
Kooperation mit NAT-Verlag; Verlag für neurolinguistische Aphasietherapie
www.nat-verlag.de
Kooperation mit neurologischen Rehabilitationskliniken, therapeutischen Einrichtungen, Forschungseinrichtungen:
Schön Klinik Bad Aibling Abt. Sprachtherapie, Medical Parc Bad Feilnbach, Neurokom Bad Tölz, Fachklinik Bad Heilbrunn, AG Kognitive Neurologie, LMU Klinikum Großhadern (Prof. Dr. Danek, Dr. Seckin)

Projektspezifische Vernetzung:
Gründung und aktive Mitarbeit in der Arbeitsgruppe „Kognitive Kommunikationsstörungen“ der Gesellschaft für Aphasiebehandlung (GAB)
Vorstandsmitglied des Bundesverbands Klinische Linguistik (BKL e.V.)

Bisherige Drittmittelförderung seit Post-Doc-Phase:
DAAD (German Academic Exchange Service)
LMU Mentoring Programm (Fak. 13)
Münchner Universitätsgesellschaft
Andrea von Braun Stiftung
Barbara Wengeler Stiftung