Institut für Deutsche Philologie
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NEUROPRAG

Neuropragmatik: Kontextabhängige Sprachverarbeitung und zwischenmenschliche Kommunikation bei dementiellen Erkrankungen und Schädelhirntrauma /

Neuropragmatics: Disorders of social communication and contextual processing in patients with Traumatic Brain Injury (TBI) and Dementia (engl. Version; PDF, 208 KB)

Leitung: Dr. Julia Büttner

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in der Förderlinie „Kleine Fächer - Große Potentiale“ von 10/2019 bis 09/2022; Förderkennzeichen NEUROPRAG

Ziel

Ziel des Projekts ist es, die pragmatische Dimension der Sprache bei Menschen mit Schädelhirn-Trauma (SHT) und dementiellen Erkrankungen mit neu entwickelten sprachpragmatischen Testverfahren (u.a. LCQ; MAKRO) systematisch zu untersuchen.

Mit einem innovativen und transdisziplinären Ansatz werden pragmatische Fähigkeiten sowohl im Lauf der Lebensspanne als auch in Verbindung mit kognitiven Funktionen betrachtet. Dazu werden zwei der häufigsten neurologischen Erkrankungen, das SHT und die Demenz vom Typ Alzheimer mit den Daten von gesunden Kontrollpersonen und anderen Demenzformen verglichen. Das Forschungsvorhaben hat eine hohe soziale Relevanz, da aufgrund des demografischen Wandels und der Alterung der Gesellschaft davon auszugehen ist, dass dementielle Erkrankungen zunehmen werden. Ein vertiefter Kenntnisstand zu neuropragmatischen Störungen kann zu einer besseren Versorgungssituation der Betroffenen und der bundesweiten Bedeutung der Klinischen Linguistik beitragen.

Arbeitsplan

Das Vorhaben gliedert sich in drei Arbeitspakete: Im 1. Arbeitspaket (ab 11/2019, neurologisch
Gesunde) wird mit korpusbasierten Analysen ermittelt, welche pragmatischen Fähigkeiten sich auf Text- und Diskursebene im Lauf der Lebensspanne verändern. In Arbeitspaket 2 + 3 (ab 02/2020) soll darauf aufbauend geklärt werden, welche Parameter die pragmatischen Fähigkeiten von Menschen mit neurologischen Erkrankungen von denen neurologisch Gesunder unterscheiden.
Vor dem Hintergrund von kognitiv geprägten Modellvorstellungen zur Text- und Diskursverarbeitung (u.a. Büttner 2016) sollen die so gewonnenen Erkenntnisse dazu beitragen, ein integratives Pragmatikmodell zu entwerfen, das Exekutivfunktionen und die soziale Kognition berücksichtigt. Zum Abschluss des Projekts sollen Praxisempfehlungen für die Klinische Linguistik entwickelt werden, die linguistische Marker zur Differentialdiagnose und Implikationen für partizipations- und ressourcenorientierte Therapieansätze enthalten.

Kooperationspartner

  •  Kooperationspraxen und Kooperationskliniken des Studiengangs Sprachtherapie (LMU), Neurokom Bad Tölz, Schön Klinik Bad Aibling
  • Prof. Dr. Jacinta Douglas (La Trobe Univ., AUS)
  • Prof. Dr. Simone Falk (Univ. Montreal, CAN)
  • Arbeitsgruppe Kognitive Kommunikationsstörungen (KoKos) der Gesellschaft für Aphasieforschung und -behandlung (GAB)
  • Dr. Anna Rosenkranz (Univ. zu Köln, Univ. Marburg; dbs-Vertreterin für Klinische Linguistik)

Study Protocol Scoping Review Digital Participation in TBI (PDF, 119 KB)

Deutsche Version des La Trobe Communication Questionnaire

Hier finden sich Hinweise zur Auswertung der deutschen Version des La Trobe Communication Questionnaire (LCQ) sowie die Protokollbögen.